Ungefähr 4 Motoren

Am 9. September 1988 unterzeichneten die Regionen Auvergne-Rhône-Alpes (Frankreich), Baden-Württemberg (Deutschland), Katalonien (Spanien) und Lombardei (Italien) ein Kooperationsabkommen, das das Netzwerk der „Vier Motoren für Europa“ bildet. Die Ziele der Zusammenarbeit im Jahr 1988 betrafen vor allem Wirtschaft und Forschung sowie Kunst und Kultur. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte wuchsen Umfang und Intensität der Zusammenarbeit deutlich.

Alle vier Regionen sind sowohl hinsichtlich der Wirtschafts- als auch der Forschungsleistung stark. Zusammen umfassen die Vier Motoren für Europa 36 Millionen Einwohner und machen etwa 9 % der europäischen Wirtschaftsleistung aus. Durch die Zusammenarbeit wollen die vier Regionen ihre Spitzenposition als dynamische Regionen in Europa weiter ausbauen. Die vier Regionen wollen voneinander lernen und so innovative Lösungen für zentrale Zukunftsthemen finden. Die Bereiche der heutigen Zusammenarbeit umfassen insbesondere Wirtschaftsentwicklung, Forschung und Innovation, Aus- und Weiterbildung, Klima und Umwelt, Verkehr und Mobilität, Gesundheit, Landwirtschaft, Zivilgesellschaft und Kunst.

In diesem Zusammenhang unterstützen die Vier Motoren für Europa Kooperationsprojekte regionaler Akteure. In diesem Sinne wurden die Vier Motoren für Europa durch verschiedene innovative Projekte und zahlreiche wirtschaftliche, wissenschaftliche und universitäre sowie zivilgesellschaftliche Austausche vorangetrieben. Um einige Beispiele zu nennen: Heute absolvieren jedes Jahr mehr als tausend junge Auszubildende ein Praktikum in einer Partnerregion. Mehr als hundert interuniversitäre Vereinbarungen werden von den Regionen aktiv und finanziell unterstützt.

Die Vier Motoren für Europa waren eines der ersten europäischen Netzwerke von Regionen. Die Gründung des Netzwerks fiel mit wichtigen Prozessen der europäischen Integration zusammen. Im Zuge dieser Entwicklungen wurde durch den Vertrag von Maastricht im Jahr 1992 die Europäische Union geschaffen, die die Rolle der Regionen in der EU stärkte und den Binnenmarkt schuf. Die Vier Motoren für Europa unterstützen seitdem eine starke Position der Regionen in Europa und dienen als Beispiel für eine stärkere internationale Zugehörigkeit europäischer Regionen. Die Gruppe trägt aktiv zu europäischen Angelegenheiten bei, insbesondere durch die Veröffentlichung gemeinsamer Positionen zu politischen Initiativen der EU.

Flexibilität ist eines der prägenden Merkmale des Netzwerks, das über keine eigenen Institutionen verfügt. Die Präsidentschaft wechselt jedes Jahr nach einem festen Turnus und verleiht dem Netzwerk eine Lebendigkeit, die sich in seinen Inhalten widerspiegelt. Das Netzwerk wird von einem Koordinierungsausschuss geleitet, der aus Generalkoordinatoren in den Exekutivbüros des Präsidenten besteht. Die thematische Bearbeitung erfolgt durch mehrere Arbeitsgruppen.